„Die Leichtigkeit des Seins kommt, wenn du aufhörst, alles kontrollieren zu wollen.“ (Weisheit)
„Versuch’s doch mal“, sage ich zu meinem Sohn und drücke ihm einen kleinen Ball aus blau-rotem Leder in die Hand. „Jonglieren macht Spaß.“ Er wirft den Ball ganz locker mit der rechten Hand hoch und fängt ihn mit der linken wieder auf. „Na, das ist ja ganz einfach“, sage ich und gebe ihm einen zweiten Ball. Die beiden Bälle fliegen in einem leichten Bogen vor unseren Augen hin und her. Ein buntes Spiel aus Schwerkraft und Leichtigkeit. Eine Weile schafft er es, die Bälle in der Luft zu halten. „Versuch’s doch mal mit einem dritten Ball“, schlage ich vor. Er versucht es, aber es gelingt ihm nicht, die drei Bälle in der Luft zu halten. Alle fallen zu Boden. Der dritte Ball war einfach zu viel. Drei Bälle zu jonglieren erfordert Übung, Ausdauer und Geschick.
Wenn man jonglieren möchte, gibt es gewisse Regeln. „Es ist eigentlich ganz einfach“, sagte einmal ein Freund zu mir, der gerne jongliert. „Wenn du mit drei Bällen jonglieren möchtest, versuche locker zu bleiben und zähle immer bis drei. Du musst die Bälle in deinem Gesichtsfeld halten, ohne sie mit dem Blick zu fixieren. Schaue durch sie hindurch und richte deinen Blick auf Unendlich! Und natürlich darfst du die Bälle nicht festhalten.“ Als ich anfing, die Bälle hektisch hin und her zu werfen, fügte er hinzu: „Und immer schön entspannt bleiben, tief einatmen und lächeln…“
Im übertragenen Sinne müssen wir im Alltag oft viele „Bälle“ in der Luft halten: die Sorge um die Kinder oder die älter gewordenen Eltern, den Beruf, den Haushalt, die Korrespondenz mit den Ämtern, das Ehrenamt … Viele jonglieren mit mehr als drei Bällen gleichzeitig, um den Alltag zu bewältigen. Da kann es schon vorkommen, dass man verkrampft, ins Schwitzen gerät und den Überblick verliert.
Mein Sohn hat sich für die Zirkus-AG in der Schule angemeldet. Dort lernt er, mit drei Bällen zu jonglieren. Das ist eine echte Herausforderung für ihn. Früh übt sich … 😉