Montagsimpuls

10.10.2021

Suche die Stille




„Die Seele weiß immer, was sie tun muss, um sich selbst zu heilen. Die Herausforderung ist es, den Verstand zum Schweigen zu bringen.“ (unbekannt)





Sucht die Stille




Vor einiger Zeit war ich mit Schülerinnen und Schülern auf Besinnungstagen. Dabei stellte ich diesen eine Aufgabe: „Sucht die Stille! Geht an einen Ort, an dem es absolut still ist.“ Dies war gar nicht so einfach: meistens sind irgendwelche Geräusche zu hören. Ein Schüler jedoch kam zurück und erzählte, dass es absolut still war an dem Ort im Keller, an den er sich begeben hatte. Auf meine Frage hin, was er dann erlebt habe, gab er zur Antwort: „Ich habe den Lärm in mir gehört.“ Im anschließenden Gespräch wurde deutlich, wie groß die Furcht der Schüler vor äußerer Stille ist, weil der innere Lärm dann hörbar wird. Wie heilsam diese Übung, in die Stille zu gehen, jedoch sein kann, kommt für mich in folgender Geschichte zum Ausdruck:



Dazu eine Geschichte: Die Erfahrung der Stille



Zu einer Einsiedlerin kamen eines Tages Wanderer. Die fragten sie: „Welchen Sinn siehst du in einem Leben in der Stille?“ Sie war gerade mit dem Schöpfen von Wasser aus einem tiefen Brunnen beschäftigt. „Schaut in den Brunnen, was seht ihr?“, fragte sie. Die Besucher: „Wir sehen nichts. Nur unruhiges Wasser.“ Nach einer Weile forderte die Einsiedlerin sie wieder auf: „Schaut in den Brunnen, was seht ihr?“ Sie blickten hinunter und sagten: „Jetzt sehen wir uns selbst.“ Die Einsiedlerin sprach: „Als ich vorhin Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig und ihr konntet nichts sehen. Jetzt ist das Wasser ruhig und ihr erkennt euch selbst. Das ist die Erfahrung der Stille.“



Vielleicht geht es Ihnen ähnlich wie den Schülerinnen und Schülern: sie kommen nicht zur Ruhe oder fürchten sich vor dem inneren Lärm, wenn es außen still wird. Dann kann der Gedanke wohltuen, dass es in der Tiefe unserer Seele einen Ort der Stille gibt. Einen Ort, der ruhig und im Frieden ist. Keine Unruhe, kein Stress, kein Lärm und keine Verletzung dringen an diesen Ort vor. So wie das Wasser am Grund des Brunnens nicht betroffen ist von der oberflächlichen Unruhe.




Die Stille finden



Die Stille ist also da. Der Friede ist da. Tief in uns. Manchmal genügt das Wissen darum. Vielleicht können Sie sich ja heute – mitten im Trubel des Alltags – daran erinnern, dass tief in Ihnen alles in Ordnung ist. Und vielleicht finden Sie ja fünf Minuten im Tagesverlauf, um die Stille zu suchen…



MEhr davon?



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